Liebe Admina, obiger Tenor ist nur unsachlich. Zum Thema hast du nichts inhaltliches geschrieben.
Wenn ein Verwandter oder wenn du oder wenn sonst jemand mir die Phrase "Ratten sind Schädlinge und Krankheitsüberträger" um die Ohren hauen würde, könnte ich dagegen NICHT argumentieren.
Ich würde aber fragen, ob die in D und Mitteleuropa siedelnden Ratten denn eine besondere Stellung einnehmen? Ich sehe nicht, dass Ratten eine besondere Gefahr wären. Ich sehe nicht, dass Ratten mehr Schaden angerichtet hätten als es Tiere anderer Arten taten. Städte, Parks, Spielplätze, Kleingartenanlagen und Wohnsiedlungen werden doch von Tieren vieler Arten bewohnt und besucht. Es wird nicht nur geboren, gestorben, Aas gefressen und gejagt, gebadet, geputzt und gekotet. Lebensräume und Resourcen (Trinkwasser, Fressbares) werden von diesen Tieren und uns Menschen nicht nur gemütlich geteilt. trotz vieler Nischen und interessanter Strukturen ist Lebensraum, der mehr als nur Lebensfunktion ermöglicht, knapp. Es herrscht immer auch Konkurrenz, nicht nur zwischen Ratten und Menschen oder zwischen Lobbytieren und Schädlingen. Dachböden, Keller, Abwasserrohre, Lüftungsschächte nutzen Tiere vieler Arten und finden über diese Wege zu uns Menschen bzw. können uns und unseren behüteten Depots alle diese Tiere zeitweise recht nah sein. Die Kanalisation war doch keine Domäne der Wanderratten. Auch für Füchse, Stockenten, Waschbären, Igel, Hermeline, Marder, echte Biber sind diese Konstrukte längst Teil ihrer Lebensräume. Die Kommunen müssten doch Bestände aller dieser Arten bekämpfen und umbringen wollen und dies offen zugeben. Dass seitens der Ämter so getan wird, als würden Beköderungen, Begasungen, Beschäumungen etc. nur Wanderratten treffen, ist nicht zu verstehen. Man sollte dem Bürger, dem das Leid der Ratten und Stadttauben und Wespen egal ist, mal verraten, dass noch viele viele Tiere weiterer Arten "nebenbei" umgebracht werden durch diese Maßnahmen und dass die alle leiden vor dem sterben. Wer mal die tatsächliche Artenvielfalt bei den anfallenden Kadavern, den getöteten Tieren mitbekommen hat (oder sie nachgelesen hat in Publikationen), wird diese "Bekämpfungsstrategien" wohl nicht gut finden.
So. Wenn die Städte und unser Wohnumfeld aber eh voll sind mit Tieren vieler Arten und mit Kadavern vieler Arten, welche besondere Gefahr geht dann von Ratten aus?
Sehr viele Keime teilen wir Menschen mit den Tieren doch längst. Wenn es die Ratte nicht durch die Vergitterung eines Kellerschachtes schafft, ist es die Katze, die die gequälte und leidende Ratte ihrem Menschen serviert oder der Igel, der gepäppelt wird, bringt seine Würmer mit. Die Freigängerkatze kommt zwischendurch noch mit 3 Rotkehlchen und 1 Bilch und 2 Hörnchen im Fange heim, schmust zwischendurch mit dem Menschenbaby.
Welches der Tiere war nun unter- und welches überdurchschnittlich verkeimt?
Wo es um Infektketten und über Arten(grenzen) hinausgeht, findet man doch nicht das verantwortliche URverkeimte Tier. Man kann versuchen, eine Infektkette zu unterbrechen. Aber einer Art eine Schuld zuzuweisen, eine Art als ständige Keimquelle zu propagieren, ist doch Blödsinn. Dass zoonotische Keime in Tieren ganz vieler Arten und im Menschen persistierten, ist eine Tatsache. Aber was kann ich daraus ableiten? Doch nicht, dass Ratten besonders sind. Auch als Bestände sind Ratten normale Tiere, es sind Tiere mit normalen Ansprüchen, mit normalen Adaptionsvermögen, mit normalen Reproduktionsleistung und anderen normalen Fähigkeiten. Also wenn der Mensch eh teilen kann und teilen möchte, warum nicht auch mit Wanderratten?