Hallo Scrabble,
tja, bei Farbmäusen kann man sich an diese Faustregel leichter halten, da Farbmäuse in größeren Gruppen leben. Da kann man ja viel besser planen (und wenn mal nicht alles nach Plan läuft, dann wird garantiert auch keiner sagen: Deine Farbmaus muss nun allein bleiben, da sie ja schon 3 VGs hatte). Gemeint ist damit nur, dass unnötige Vergesellschaftungen vermieden werden sollen (also nicht monatlich eine Maus dazu, weil es im Vermittlungsbereich immer welche gab, die gefallen...), es ist keine in Stein gemeißelte Regel.
Bei Rennern liegt die Sache leider anders, da sie in der Regel ja nur einen Partner haben und da ist die Wahrscheinlichkeit schon viel höher, dass sie immer wieder als letzte Maus übrig bleiben. Dann muss man meiner Meinung nach auch mal mehr Vergesellschaftungen in Kauf nehmen, erst Recht in Anbetracht der Tatsache, das lange nicht alle VGs gelingen.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, ich habe ja selbst eine sehr schwierige Rennmausdame: Ich habe hier bei mir mehrere Konstellationen probiert und nichts funktionierte (auch kein Jungtier, kein Kastrat.... ), sodass ich schlussendlich schon völlig resigniert und der Meinung war, Yuki müsse allein bleiben. Ich habe mich dann doch nochmal besonnen, Yuki war zu dem Zeitpunkt erst 1,5 Jahre alt (und, abgesehen von den VG-Zeiten, allein seit sie 6 Monate alt ist) und ich konnte mich mit der Vorstellung, dass sie noch weitere 2 oder mehr Jahre ganz allein verbringen soll nicht anfreunden. Darum entschied ich mich für einen völligen Umgebungswechsel und lies die Vergesellschaftung mit einer 4-monatigen Rennmaus von einer externen Person durchführen. Es war DIE Lösung (ich muss dazu sagen, dass diejenige in ihren VGs auch etwas unkonventionell, aber offensichtlich sehr erfolgreich ist
)
Naja und nun habe ich seit einem halben Jahr zwei (mehr oder minder
) harmonische Rennerdamen und bin super glücklich, dass ich mich zu dem Schritt entschlossen habe. Mir wäre wahrscheinlich keine VG mit Yuki mehr gelungen, da ich viel zu tief drin steckte und irgendwie auch mit dem Nerven am Ende. Das spüren die Mäuse auch. Ich hätte den Schritt genau genommen schon früher gehen sollen.
Es mag Rennmäuse geben, die partout nicht mit Artgenossen klar kommen. Ob Janosch dazu zählt, kann ich so nicht beurteilen, aber er erscheint mir jedenfalls nicht völlig durchgeknallt und von Sinnen. Von daher würde ich sagen: Lass mal noch jemanden ran, der SEHR viel Erfahrung hat und evtl. auch etwas unkonventionell in seinen Methoden ist und auch eine gute Erfolgsquote hat. Wenn es so jemanden bei dir in der Nähe geben sollte, dann würde ich nicht nein sagen. Das ist vielleicht Janoschs letzte Chance auf ein Leben mit sozialen Kontakten - und das erscheint mir schon eine essentieller Faktor in einem "glücklichen" Rennmausleben =)
Weiteres Experimentieren und Rumprobieren sollte natürlich vermieden werden, wenn du das meinst. Natürlich ist so eine Vergesellschaftung enormer Stress und eine starke Belastung. Daher sollte beim nächsten Mal wirklich viel Erfahrung und ein "best-denkbarer" Partner her!
PS: Von der Kastration als ultimative Lösung bin ich ehrlich gesagt noch nicht überzeugt. "Unser" Kastrat Max hatte es nicht leicht mit Mädels und wurde eher schwer akzeptiert. Ob es an seiner Kastration oder seinem Charakter lag, kann ich natürlich nicht beurteilen.