Ich habe zwei Informationen gefunden. Einmal auf einer Website der Kindergiftzentrale, demnach sind die (frischen?) Wacholderbeeren und Nadeln (bei übermäßigem Genuß?) leicht giftig. Andererseits sind die getrockneten (!) Beeren als Küchengewürz bekannt und werden beim Menschen auch als Arzneimittel verwendet. (zweiter Link)
Möglicherweise fressen die Mäuse die Beeren einfach nicht oder nicht in schädlicher Menge, wenn sie in einer Futtermischung vorkommen.
Aus Informationszentrale gegen Vergiftungen Universitätsklinikum Bonn: (gekürzt)
"Giftige Pflanzenteile:
Beeren und Nadeln.
Giftig durch:
Ätherische Öle (unterschiedliche Mengen in reifen oder unreifen Früchten bzw. Nadeln).
Kritische Dosis:
Nicht bekannt.
Mögliche Symptome:
Nach Hautkontakt kann es zu Rötung und Blasenbildung kommen. Nach Verzehr giftiger Bestandteile entstehen Übelkeit, Brechreiz und Bauchschmerzen. Bei größeren Mengen kann es zu Nierenreizungen kommen, der Urin riecht dann veilchenartig, Beschleunigung von Herzschlag und Atmung möglich."
Originaltext:
Informationszentrale gegen Vergiftungen: Wacholder
Aus PTA-Forum Pharmazeutische Zeitung: (gekürzt)
"Botanisch sind Wacholderbeeren gar keine Beeren, sondern fleischig verwachsene Zapfen. Die Ernte der reifen Beeren erfolgt von Ende August bis Mitte September. Sie werden bei Raumtemperatur getrocknet. (...)
Je nach Herkunft und Reifegrad der Beeren enthält die Droge 0,8 bis 2 Prozent ätherisches Öl. Seine Hauptbestandteile sind die Monoterpene a- und b-Pinen, Sabinen, Myrcen und Terpinen-4-ol, etwa 30 Prozent Invertzucker, Gerbstoffe, Spuren an Flavonoiden sowie harz- und wachsartige Verbindungen.
Das Europäische Arzneibuch (Ph. Eur. 5. Ausgabe, Grundwerk 2005 ) führt zwei Wacholder-Monographien: »Wacholderbeeren – Juniperi pseudo-fructus« und »Wacholderöl – Juniperi aetheroleum«. Wacholderbeeren sind die getrockneten, reifen Beerenzapfen von Juniperus communis L.. Die Droge muss mindestens 1 Prozent ätherisches Öl enthalten, berechnet auf die wasserfreie Droge. (...)
Wacholderbeeren wirken appetitanregend und verdauungsfördernd, indem sie die Darmperistaltik unterstützen und Spasmen
(Krämpfe) des Darms lösen. Wacholderbeeröl soll in sehr hohen Dosen auch den Gallefluss steigern. Wacholderbeeren fördern die Wasserdiurese (Aquarese)
(wirken entwässernd), die Ausscheidung von Salzen sollen sie nicht erhöhen. Die Aquarese wird hauptsächlich dem Terpinen-4-ol zugeschrieben, das im Gegensatz zu anderen Terpenen nicht die Nieren schädigt. Als Diuretikum sollten deshalb nur Drogen und Öle mit einem hohen Gehalt an Terpinen-4-ol und einem geringen Pinengehalt verwendet werden. Die diuretische Wirkung wurde in Tierversuchen nachgewiesen.
Der Einsatz von Wacholderbeeren als Diuretikum wurde vorerst von Wissenschaftlern kontrovers diskutiert. Ein Argument: Toxische Nierenreizungen könnten nicht sicher ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund hat sich die Kommission E 1984 entschlossen, Wacholderbeeren nur bei dyspeptischen Beschwerden und nicht als Diuretikum zu empfehlen.
Untersuchungen aus den 1990er Jahren konnten eine Nierentoxizität allerdings nicht bestätigen. Neben der Anwendung als Dyspeptikum empfahl die ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) 1997 Wacholderbeeren zusätzlich zur Erhöhung der renalen Wasserausscheidung.
Als Tagesdosis
(beim Menschen!) werden zwei bis zehn Gramm getrocknete Beeren oder 20 bis 100 Milligramm ätherisches Öl empfohlen. Wechselwirkungen sind nicht bekannt. Wegen der nicht endgültig geklärten Nierenreizung dürfen Schwangere und Menschen mit entzündlichen Nierenerkrankungen keine Wacholderbeeren einnehmen. Um Nierenschäden zu vermeiden, sollten sie auch nicht länger als sechs Wochen angewendet werden.
Wacholderbeeren sind Bestandteil einiger fertiger Teemischungen, so beispielsweise von Urologika
(Harnwegserkrankungen), Stomachika
(Magenerkrankungen) oder Karminativa
(verdauungsfördernde Mittel)."
Originaltext:
PTA-Forum online: Wacholder